Spontan haben wir letztes Jahr im Oktober beschlossen im Frühling 2017 nach Marrakech zu reisen. Was zunächst als Urlaub zu Zweit geplant war, vergrößerte sich, als wir Freunde in Berlin besuchten und die Beiden sich spontan entschlossen mit nach Marrakech zu reisen. Zuletzt kam auch noch eine gute Freundin aus München dazu.

In der ersten März Woche ging es dann zu fünft nach Marokko. Knapp vier Stunden Flug und man kommt in einer komplett anderen Welt an. Schon am Flughafen Menara ist das merklich. Die Architektur zwar modern, aber durchaus mit arabischer Formensprache und Motiven versehen.

Wir hatten uns bewußt für ein kleines Riad in der Medina im Viertel Ben Salah entschieden und hatten mit diesem und unserem Host Jihane wirklich einen Volltreffer gelandet.

Zentral, aber doch in einem ruhigen Viertel fanden wir eine Oase der Ruhe. Kaum schließt man die Tür des Riads bleibt der Trubel und Lärm draußen. Jihane machte uns ein vorzügliches Frühstück mit frischen Säften und Obst, sowie leckeren marokkanischen Pancakes und weiteren Köstlichkeiten. Und es gab sogar eine kleine Mitbewohnerin: Schildkröte Caroline…
Jedem der nach Marrakech kommt empfehle ich die Einzigartigkeit der Riads und davon gibt es, von ganz einfach bis luxuriös, die komplette Bandbreite. Aber dazu in Teil 2 mehr. Wer in der Medina übernachtet erreicht alles zu Fuß und erlebt das tägliche Leben hautnah. Handwerker, Metzger mit lebenden Tieren, Marktstände und Zahnärzte, die auf der Straße arbeiten in der direkten Nachbarschaft. Aufregend, aber auch sehr gewöhnungsbedürftig.

Ich hatte zwar tausende Dinge bzgl. Sightseeing aufgeschrieben, von denen wir auch die meisten geschafft haben, aber das schönste ist sich einfach durch die Gassen treiben zu lassen und ohne wirkliches Ziel die Stadt zu durchstreifen. Dabei entdeckt man die verwinkeltsten Ecken und Plätze.
Wirklich verloren gehen kann man nicht, aber sich per Karte im Reiseführer zu orientieren ist schwierig. Wir haben uns Marrakech via Google Maps geladen und dann in der Medina mit der offline Funktion navigiert. Es ist nicht jede noch so kleine Gasse verzeichnet, aber wir sind damit überall hingekommen und ich kann diese Variante nur empfehlen.

MUST-SEE…

Mein Highlight war definitiv der Jardin Majorelle. Der von Jacques Majorelle in den 20er Jahren angelegt Garten wurde 1980 von Yves Saint Laurent erworben und das verwilderte Grundstück wurde sukzessive wieder aufgebaut. Ich, als großer Liebhaber von Kakteen, wähnte mich im Paradies. Aber die gesamte Anlage ist ein Traum, wunderschöne Pflanzen, kleine Gebäude in Majorelle-Blau, einem kobaltblau das nach Jacques Majorelle benannt wurde und Bassins und Wasserläufe, die den ganzen kleinen Park durchziehen.
Der Garten ist sehr klein. Man sollte hier keinen Park erwarten, aber eben das macht ihn zu einem besonderen Ort. Wer die besondere Atmosphäre des Gartens aufgesaugt hat, dem empfehle ich anschließend den wunderschönen Concept Store 33 Rue Majorelle zu besuchen. Dort bekommt man alles was das Boho Herz höher schlagen lässt: Taschen, Kaftane und Möbel. Nicht günstig, aber wunderschön…

Auch das Maison de la Photographie kann ich uneingeschränkt empfehlen. In einem wunderschönen Riad, mit einer atemberaubenden Dachterrasse wurde eine sehr schöne, kleine, aber feine Ausstellung kuratiert. Es werden Fotografien von ca. 1870 bis 1960 gezeigt, die die kulturelle Vielfalt von Marokko zeigen. Besonders beeindruckt hat mich das Bild eines Touareg von 1930, welches sicher auch noch heute noch so entstehen könnte. Zu dumm, dass ich mir diese dann nicht im Museumsshop gekauft habe. Aber ich wäre nicht die Queen of Recherche, wenn ich das Bild nicht auch hier gefunden hätte und es mir sicher noch kaufen werde.
Die Dachterrasse auf der ein kleines Restaurant hat einen wunderbaren Ausblick über die Stadt und dort haben wir das beste Auberginenmus gegessen.

 

GOOD TO KNOW: RESTAURANTS

Das beste Essen hatte ich im Le Jardin. Und dorthin zu gehen lohnt sich aus zwei Gründen: Essen und eine wunderschöne Location in smaragdgrün. Grundsätzlich fand ich das Essen in Marrakech gut, aber wenig abwechslungsreich wenn es um vegetarisches Essen geht. Ich mag CousCous wirklich sehr gerne. Muss diesen aber definitiv nicht 5 Tage in der Woche essen. Ich bin dann irgendwann zu Vorspeisen gewechselt und diese kann ich in fast jedem Restaurant in dem wir waren uneingeschränkt empfehlen.
Was ich ebenfalls fantastisch fand waren die frischen Säfte, die man wirklich überall bekommen hat: Orange, Banane, Avocado usw. . Hier muss man auch keine Angst haben bzgl. irgendwelcher gesundheitlichen Bedenken. Auch toll ist, dass man überall Oliven, Olivenöl und Tapenade mit Brot umsonst bekommt. Einfach danach fragen, da das nicht automatisch auf den Tisch gestellt wird.
Die tollste Dachterrasse hat für mich die Terrasse des épices. Weitläufig, kleine Nischen in die man sich zurückziehen kann und Privatsphäre bieten und einen tollen Blick. Ebenfalls eine schöne Terrasse hat das Nomad und man bekommt zu den Oliven, Olivenöl usw. auch noch gewürztes Popcorn. Dafür ein großes YEAH von mir. Zusätzlich gibt es beim Eingang einen kleinen Laden das Chabi Chic, der schöne Keramik für die Küche führt, dem man ebenfalls einen kurzen Besuch abstatten kann. Gar nicht begeistert war ich vom Le Foundouk. Eventuell hatte wir einfach nur Pech, aber weder Essen, noch Service waren gut.
Zu folgenden Restaurants haben wir es leider nicht mehr geschafft, stehen aber für den nächsten Besuch auf der ToDo-Liste. Das Latitude 31 hat ein köstlich klingendes vegetarisches Menü, das La Famille ist sogar komplett vegetarisch und im Azar sollen die Cocktails sehr gut sein und es gibt Bauchtanz. Apropos Cocktails und Alkohol: in viele Restaurants gibt es keinen Alkohol, was ich persönlich nicht schlimm finde. Wenn man etwas trinken mag, dann einfach vorher recherchieren.

Das war’s mit Teil 1 meines Marrakech Reiseberichts. In Teil 2 geht es weiter mit dem El Fenn, dem La Mamouina, dem Palais Bahia und der Koranschule Medersa Ben Youssef…stay tuned…(weitere Bilder gibt es auch bei Instagram unter #justsportponytravels)